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Das Schulsystem in Uganda

Das Schulsystem in Uganda

Die allgemeine Schulpflicht ist in Uganda zwar gesetzlich verankert, aber vielen Kindern und Jugendlichen ist die Möglichkeit einer guten Schulbildung verwehrt.  
Die ugandische Regierung hat in den letzten Jahren (auf dem Papier) die Schulgebührenbefreiung für den primären Bildungssektor durchgesetzt. Allerdings sind diese Schulen zumeist nicht in der Lage, eine solide Bildung zu vermitteln. Ein Großteil der Lehrer ist nicht ausreichend ausgebildet und schlecht oder unregelmäßig bezahlt. Geld für Schulmaterialien ist nicht vorhanden und somit gibt es oft weder Schulbücher noch Stifte und Hefte für die Schüler. Es kommt hinzu, dass viele Eltern kein Geld haben um die Schuluniform für ihr Kind zu kaufen. Waisenkinder haben da schon gar keine Chance.

Der Schultag ist für die Schüler in Uganda recht lang. Es werden Wege von mehr als einer Stunde zurückgelegt, um zur Schule zu gelangen. Der Unterricht beginnt um 8.00 Uhr und Schüler der höheren Klassen müssen oft schon eine Stunde früher dort sein, um noch zu lernen. Unterrichtsende ist zwischen 16.00 und 17.00 Uhr. Zu Hause muss dann die Schuluniform gewaschen und die Schuhe geputzt werden. Nach Erledigung der Haushaltsaufgaben werden Schularbeiten gemacht und zu Abend gegessen

In einem Land wie Uganda, in dem die Hälfte der Bevölkerung unter 14 Jahre alt ist, kommt dem Schulsystem ein besonderer Stellenwert zu. Doch dieses gleicht einer Pyramide mit einer breiten Basis, die aber noch oben hin sehr schnell sehr viel enger wird. Die  Einschulungsraten  im  Sekundarbereich  liegen  gerade  noch  bei  15 %. Nur eine verschwindende Minderheit erreicht die Spitze des Ausbildungssystems und kann auf die Universität gehen.

Das Schuljahr ist in 3 Teile (Terms) aufgeteilt und endet Anfang Dezember.

Nach jedem Term wird ein Zeugnis erteilt, das 3. Zeugnis, im Dezember entscheidet über die Versetzung. Das Schulgeld muss zu Beginn jeden Terms bezahlt werden.

 
Woraus besteht die Schuluniform?

Die Schuluniform in der Primary School besteht bei Jungen aus einem Hemd und einer Shorts, bei Mädchen aus einem Rock zu dem eine Bluse getragen wird. In der Secondary School tragen die Mädchen Rock oder Kleid mit Bluse, die Jungen eine lange Hose und ein Hemd. Dazu kommen ein paar feste schwarze Schuhe.

Da die Kinder in jungen Jahren schnell wachsen, brauchen sie - vor allem in der Grundschulzeit – fast jährlich neue Schulkleidung.


Schulsystem:

Nursery (Kindergarten)
-Dauer: 3 Jahre
-Alter: ab 3 – 6 Jahre.
Kindergärten sind nicht flächendeckend, in vielen Gegenden, speziell in entlegenen ländlichen Gebieten gibt es keinen Kindergarten.

Primary (Grundschule):
-Dauer: 7 Jahre
-Alter: ab 6 – 13 Jahre
-Schulgebühren: offiziell frei
-Abschluss: PLE (primary leaving examinations), berechtigt zum Besuch der Secondary.

Secondary:
-Dauer: 6 Jahre (4 Jahre Mittelschule, 2 Jahre Oberschule)
-Alter: 13-19
-Schulgebühren: zwischen 5 - 90 € (staatliche Schulen)
Abschluss:
-O-level nach 4 Jahren (S4);
-A-level nach weiteren 2 Jahren. Abschluss: UACE („Uganda Advanced Certificate of Education”), berechtigt zum Besuch einer Universität.

Schulpflicht:
Grundsätzlich besteht seit 1997 Schulpflicht (primary school), jeder Einwohner hat (theoretisch) Anspruch auf 7 Jahre Unterricht.

Schulgebühren:
Primary:
Prinzipiell sind staatliche Grundschulen frei zugänglich (keine Schulgebühren), dennoch werden meist Zuschüsse von den Familien erhoben. Selbst wenn der Schulbesuch tatsächlich frei ist, bleibt er vielen Kindern verwehrt. Die Kosten für Schuluniform und Unterrichtsmaterialien, die von den Eltern zu entrichten sind, übersteigen oftmals die finanziellen Möglichkeiten der Familien. Sehr oft werden die Kinder auch als Arbeitskräfte zuhause gebraucht.

Secondary:
Hier sind Gebühren in Höhe von 5 bis 90 Euro zu entrichten - je nach Qualität und Standort (Schulen in der Stadt sind teurer als auf dem Land). Private Schulen sind natürlich wesentlich teurer (zwischen 50 - 200 €).
Die wenigsten Familien können sich die Gebühren leisten, daher müssen die meisten Schüler nach der 7. Klasse die Schule verlassen. Insgesamt besuchen weniger als 15% der Kinder die Secondary School.


Grundsätzliche Probleme des Schulsystems:
-Hohe Schülerzahlen: 80-120 Schüler/Klasse sind keine Seltenheit.
-Oft schlechte Ausbildung der Lehrer
-Niedrige Lehrergehälter: bei einem durchschnittlichen Monatseinkommen von ca. 50 – 80 €/Monat lässt die Motivation der Lehrer zu wünschen übrig, was sich wiederum in einer schlechten Qualität des Unterrichts niederschlägt.
-Schulgebühren : Schulgebühren und Unterrichtsmaterialien sind für die meisten ugandischen Familien unerschwinglich
-Erreichbarkeit: Oft sind Schulen, vor allem in ländlichen, entlegenen Gebieten, nur mit einem stundenlangen Fußmarsch zu erreichen.
-Infrastrukturelle Probleme: Oftmals schlechter Zustand der Schulgebäude, desolate Ausstattung und kaum Materialien zur Abhaltung eines normalen Unterrichts vorhanden.


Boarding Schools:
Viele Schüler leben in der Mittel- und Oberschule im Internatstrakt ihrer Schule, um sich so besser auf die Prüfungen vorbereiten zu können.

Die Familien müssen sehr hohe Schulgebühren pro Jahr aufbringen. Zusätzlich zur Anschaffung der notwendigen Ausrüstung (Matratze, Bettlaken, Wolldecke, Moskitonetz, Wasch- und Hygieneartikel, Waschschüssel, Eimer, Kanister, Essgeschirr, Koffer – oft aus Blech - mit Schloss, 2 Schuluniformen, teilweise private Kleidung, Hefte, Stifte, Kugelschreiber, Matheset wie Geodreieck, Zirkel, etc. und ca. 4 kg Zucker pro Term) , braucht man auch noch etwas Taschengeld für Schulmaterial und frisches Obst.

Trotz der hohen Kosten wird in diesen Internaten kein Luxus geboten. Meistens dient eine abgewohnte Wellblechbaracke als Schlafsaal für mehr als 100 Mädchen. Ein 3-stöckiges Metallbett steht neben dem anderen und es gibt kaum Platz dazwischen. Tische, Stühle und Schränke sind eigentlich nirgends vorhanden, jeder Schüler hat seine Besitztümer im Koffer unter dem Bett.

Überall im Saal hängen Wäscheleinen, um die selbstgewaschene Wäsche zu trocknen, für Privatsphäre besteht überhaupt keine Chance. Speisesäle gibt es nur in sehr teuren Schulen, in einfacheren wird bei Regen eben im Schlafraum auf dem Bett gegessen.

Der Schultag ist von früh morgens bis in den Abend hinein ausgefüllt mit Unterricht und verpflichtenden Lernzeiten.

Außerhalb der Ferien findet sich oft keine Gelegenheit zur Heimfahrt.

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